Ich denke, das erste, woran ich denke, wenn mich jemand fragt, was mir fehlt, ist momentan Schlaf! 😄 Aber das ist super so, denn es zeigt nur, wie viele tolle Sachen ich hier erlebe.
Bei der Arbeit hat sich nicht allzu viel geändert. Ich verstehe mich super mit den "Administrativos" (die Auszubildenden im Bereich Administration), sie sehe ich auch am häufigsten, weil sie 20 Stunden Englisch Unterricht pro Woche haben. Denn wenn man z.B. bei Amazon im administrativen Bereich arbeiten will, ist die englische Sprache hier eine der wichtigsten Voraussetzungen. Ich habe mit einigen Auszubildenden so etwas ähnliches wie "Stadt, Land, Fluss" gespielt, beim ersten Mal bin ich verzweifelt. Ich kannte die Früchte und Nachnamen, die sie da in einer Sekunde aufgeschrieben hatten, nicht einmal. Beim zweiten Mal, zwei Wochen später, hat es jedoch viel besser geklappt! Es ist unglaublich, wie schnell sich die Sprachkenntnisse verbessern. Donnerstags darf ich eine Deutschstunde geben, in der die Auszubildenden mit voller Motivation dabei sind. Beim Unterrichten merkt man erstmal, wie schwer "Ch" und "ß" usw. sein kann... Die Lehrerin für Desarollo Personal, in deren Büro ich meinen Schreibtisch habe, ist hochschwanger und kommt leider bis Januar nicht mehr. Ich bin gespannt, wie der Unterricht jetzt weiterlaufen soll... Wir haben auf jeden Fall das Baby "Leonor" schon groß im Vornhinein gefeiert, man nennt es hier "Babyshower". Jedes Mal, wenn ein Geschenk ausgepackt wird (wie Strampler oder Söckchen) rufen alle "Ohhhhh, que lindo!" (Wie niedlich!). Außerdem habe ich Pinatas gebastelt, weil am 19.09. der "día graduado" für die Ehemaligen stattfindet.
Leider habe ich auch miterlebt, wie zwei Auszubildende die Fundación verlassen haben, weil es zu streng zugeht, sie damit nicht zurechtkommen oder sie es mit den Noten nicht schaffen.
Ich bin jetzt im Fitnessstudio angemeldet, wo ich regelmäßig mit Hannah, einer anderen deutschen Freiwilligen hingehe. Außerdem haben wir den coolen Cabio aus Holland kennengelernt, der auch immer für alle Aktivitäten zu haben ist! Hannah und ich haben auch unser Bestes beim Cardio Dance gegeben, ich sag euch, so als Deutsche, die halt mal auf einem Ball oder im deutschen Club tanzt, ist man hier echt unfähig. Diese Energie und die schwungvollen "Cinturas" (Hüften), das ist unglaublich! Trotzdem hat sich der Trainer über uns gefreut.
Ich bin jetzt schon einige Male abends weggegangen. Wir haben den Geburtstag von Marvin, einem Tico, in einer Bar gefeiert. Marvin hat sogar gesungen, Karaoke ist hier echt angesagt! Im Partyviertel "LaCali" war ich feiern und war begeistert von dem schönen Club, der nicht so heruntergekommen ist, wie die, die ich aus Deutschland kannte. Und das dann ohne Eintritt! Außerdem gab es eine WG-Party, bei der wir den Geburtstag von Miriam, einer weiteren deutschen Freiwilligen, gefeiert haben. Ich mache kleine Fortschritte im Salsa-Tanzen, muss aber unbedingt noch einen Tanzkurs machen!
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Feiern in der Karaoke Bar (das Geburtstagskind Marvin bereitet sich gerade aufs Singen vor)
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Ich bin wieder viel herumgereist und war in dem Monat in vier Provincias (von den sieben, die es gibt):
Wir waren in Jacó in Puntarenas surfen, mein erstes Mal auf dem Brett und dann nicht allzu kleine Wellen... Also habe ich den Strand auch mit einem riesigen blauen Fleck verlassen. Das Wichtige ist jedoch, dass ich ein kleines Erfolgserlebnis hatte, weil ich zumindest kurz stand, und, dass wir nicht vom Alligator erfasst wurden. Ja! Zwei Male an diesem Tag wurden die Leute wegen Alligatoren aus dem Wasser gerufen. Wir haben in der Zeit dann ein Volleyballmatch mit dem Surflehrer mit Rastalocken am Strand gemacht, was sehr viel Spaß gemacht hat!
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Die Surfer: Matthi, ich, Hannes, Miriam, Mariam, Elena, Jana |
Den Tag danach war ich auf dem Vulkan Irazú in Cartago. Den einen Tag verbrennt man in der Sonne am Strand, den anderen steht man mit Regenjacke im Nebel des Vulkans und erfriert. Wir konnten erst kaum den Krater sehen, aber dann zogen die Nebelschwaden zur Seite und man hatte freie Sicht auf den wunderschönen türkisen Kratersee!
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Auf dem Irazú: ich, Jannes, Lara, Marie, Cabio
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Der Krater Principal des Irazú
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In Heredia im Nationalpark Cerro Dantas war ich wandern und konnte den schönen Urwald erleben. Wir sind der Reihe nach im Schlamm ausgerutscht und waren später so dreckig, dass ich die Schuhe danach drei Male waschen musste (Jetzt stinken sie immer noch nach dem Schlamm). Es gab Brücken, die gefühlt jeden Moment hätten reißen oder einbrechen können, aber gerade das sah so urig und toll aus!
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Wandern in Heredia, Cerro Dantas |
In Palmaris, in Alajuela, war ich mit Alex, Silvia und Mari eine Freundin besuchen. Wir sind auf ein internationales Festival verschiedener Marching Bands gegangen. Es war eine Band aus Panama da, die besonders gefeiert wurde und am Schluss symbolisch zusammen mit einer Band aus Costa Rica aufgetreten ist. Das Ganze fand in einem Stadion statt, in dem sonst Stierkämpfe veranstaltet werden. Ich habe mich sehr gefreut, wieder einen Tag mit meiner "Familia tica" zu verbringen und Mari wiederzusehen.
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Marchingband in Palmaris |
Für drei Tage bin ich mit Freunden nach Manuel Antonio an den Pazifik gefahren. Dazu musste ich schon um 4:30 aufstehen, aber gut, wenn man hier bis 7 schläft, ist das ja auch schon ausschlafen. Den ersten Tag hat es durchgängig geregnet, wir sind in ein tropisches Gewitterloch gekommen. Das hat uns aber nicht allzu viel ausgemacht. Wir waren trotzdem am Strand und haben dort noch einmal eine ganz andere Atmosphäre erlebt. Wie bei Fluch der Karibik sind wir auf die Felsen geklettert! Wir haben gemeinsam in der Hostelküche für uns alle gekocht und unsere Zimmernachbarn kennengelernt (wir haben in einem Zehnerzimmer geschlafen). Einer kam aus den USA und war inzwischen ein Yoga-Lehrer, der in Indien gelernt hat, Hände zu lesen. Ich konnte es kaum glauben, aber fast alles, was er meinte, aus meiner Hand gelesen zu haben, stimmte! Außerdem haben wir das erste Mal den argentinischen Akzent gehört, weil wir drei argentinische Freundinnen kennengelernt haben. Am nächsten Tag waren wir auf dem Markt in Quepos und haben später den nun sonnigen Strand genossen (bis wir beinahe von Affen überfallen wurden). Wir haben den Sonnenuntergang angeguckt und sind in einbrechender Dunkelheit mit dem Mond über uns in den riesigen Wellen gewesen. Am letzten Tag waren Cabio und ich im Nationalpark Manuel Antonio. Es war extrem schwül im Regenwald, man hat sehr, sehr viel geschwitzt, was jedoch nichts bewirkte. Leider habe ich immer noch keinen Tukan gesehen, also muss ich unbedingt weiter suchen!!!
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Fluch der Karibik am Pazifik |
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Aussicht vom höchsten Punkt im Nationalpark Manuel Antonio |
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Wasserfall in Manuel Antonio |
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Ineke, Fefa, Lena, ich, Marvin, Matthi, Cabio |
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Der Mono🐒 chillt
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...ja, während der Affe weiter chillt, habe ich noch gaaaanz viel zu erleben! Mal sehen, was der nächste Monat so bringt!
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